la nouvelle fraîcheur d’été / villégiature (Die neue Sommerfrische)
Belle Epoque – Sinnbild einer strahlenden Zukunft voller erwachender Leidenschaft. Das Finden der Lust am Leben in allen gesellschaftlichen Schichten.
Eine hoch dynamische, kulturelle Entwicklung führte zu einer nie dagewesenen kulturellen Evolution, Dinge wie die Zwölfton-Musik, der Kubismus und das Bauhaus haben hier ihre geistigen Wurzeln.
Eine Zeit, in der die Pariser Hautevolée die mondänen Seebäder an der Atlantikküste als neues Forum zur Selbstinszenierung entdeckt. Seebäder wie Trouville werden zum Inbegriff einer leidenschaftlichen Lebensfreude und zu einem zeitlosen Mythos der kulturellen Inspiration. Der Glanz und Mythos überdauert die Zeit in der regionalen Architektur, die durch eine unvergleichliche Synergie aus französischer Gründerzeitarchitektur mit sehr starken Jugendstileinflüssen und einer ursprünglichen Naturverbundenheit geprägt ist.
Das Projekt „Le Village des Bruzettes“ greift diesen Mythos auf und führt ihn fort. Die architektonische Formsprache und die verwendeten Baustoffe sind eine Hommage an die stille Eleganz der Manoirs der Gründerzeit. Sie vereinigt eine ursprüngliche, regionale Identität mit internationalem Glanz und Glamour.
Die verspielten Gebäudekubaturen des Entwurfes erinnern an die Leichtigkeit und das unbeschwerte Lebensgefühl der Belle Epoque.
Die allgemeine Grundrißorganisation mit einer zentral angeordneten Haupterschließung führt einen größtmöglichen Bezug des Innenraums zu dem überwiegend von Bäumen und Obstgehölze geprägten Außenraum. Zusätzlich unterstützt wird dieser Bezug von Innen und Außen durch die an den Wohn- und Schlafbereichen angeordneten Balkone. Sie verwischen Grenzen und lassen die umgebenden Baumkronen zu einem Bestandteil des Interieurs werden. Diesem Konzept folgend stellt die Dachterrasse mit ihrem uneingeschränkten Bezug zum Meer einen Höhepunkt in den synergetischen Wechselwirkungen der unterschiedlichen Räume und Atmosphären dar.
Die Fassaden strukturieren durch flexible Schiebelamellen die Gebäudehülle. In einem variablen Spiel von offenen und geschlossenen Flächen passt sich das Entwurfskonzept den jeweiligen Extro- oder Introvertierten Lebensweisen seiner künftigen Nutzer an. Überdies schafft die Nutzer- und Nutzungsabhängige Individualität der Fassadengestaltung eine Identität in einem harmonischen städtebaulichen Kontext.
Die angenehme haptische und atmosphärische Wirkung des Baustoffs Holz als maßgeblicher Bestandteil des Wohnungsinterieurs führt zu einem überaus angenehmen Wohlgefühl. In Kombination mit den klaren Sichtbetonoberflächen entsteht ein spannungsreiches Spiel von verschiedenen klassischen sowie modernen Materialien.
Städtebaulich reihen sich die einzelnen Gebäude frei um einen zentralen großzügigen Freiraum. Das bestehende Manoir aus dem 19. Jh. fungiert als Adresse des Gesamtensembles und wirkt sich entsprechend auf die Atmosphäre des Gesamtkomplexes aus.
Durchzogen von altem Baumbestand ergeben sich unzählige neue Blickwinkel und Stimmungen. Als Symbiose aus Natur und Kultur führt der Städtebau das Gesamtkonzept konsequent fort und trägt maßgeblich zur einmaligen Atmosphäre bei.
Der zentrale Pool bietet ein Forum und gleichzeitig das Zentrum des kulturellen Austauschs. Verbunden durch eine an eine Promenade erinnernden Boulevard, wecken die einzelnen städtebaulichen Elemente ein unbeschwertes Lebensgefühl.
Ort:
Trouville sur Mer, Frankreich
BGF:
ca 4500 m²
Jahr:
2006
Visualisierungen: